Lebensgefühl Rockmusik HH aus EE
Ich bin der RockRentner im Harz
und berichte hier von meinen Wanderungen, Begegnungen und Erlebnissen (nicht nur) im Harz.
Im letzten Schnee am Achtermann 19.02.2025 Diese Tage im Februar waren arschkalt. Bis zu minus 12°C wurden in Halberstadt gemessen. Eigentlich wäre ich im Oberharz wirklich gern im Schnee gewandert, doch bei solchen Temperaturen bleibt das Vergnügen, zumindest für mich, auf der Strecke. Ab morgen aber sollen sich bald die ersten Frühlingsboten bemerkbar machen und also der Schnee wieder zu Wasser werden. Da habe ich beschlossen, auf 800 Meter zu fahren, um wenigstens ein Mal über Schnee zu wandern, ehe der weiße Zauber dahinschmilzt. Am späten Vormittag wird der Harzroller am Königskrug abgestellt. Viel ist von der weißen Pracht auch hier nicht mehr übrig. Ein Blick rüber zum Brocken lohnt sich trotzdem, zumal die Brockenbahn mit einer weißen Dampffahne dem Plateau entgegen schnauft. Das leuchtet in Weiß und bleibt heute für uns unerreichbar. Wir wollen eine große Runde um die Achtermannshöhe wandern. Offensichtlich sind wir nicht allein auf die Idee gekommen. Wir lassen uns von einer kleinen Gruppe Norddeutscher überholen. Gemütlich ist der Anstieg auf 926m auch zu schaffen, wobei der Gipfel heute nicht unser Ziel ist. Im herrlichen Oktober 2022 waren wir schon einmal hier, haben den Gipfel bestiegen und die herrliche Rundsicht über den Harz genießen können ( HIER ). Heute werden wir exakt 50 Meter unterhalb des steinernen Gipfelhaufens vorüber wandern. Der Weg ist das Ziel und der knirschende Schnee unter den Füßen unser Begleiter im Schein der Wintersonne. Der Weg nach oben ist zwei Kilometer lang und überwindet reichlich 100 Höhenmeter. Nach all den Wochen des Rentnerns zu Hause, kann dieser Gang durchaus zu einer Herausforderung werden, zumal über Schnee. Doch wir lassen uns Zeit, genießen die herrliche Winternatur und entdecken manchmal auch Zauberwelten am Rande des Weges, wo winzige Eiskristalle die Sträucher verzieren und Bäume schmücken. Das Werk der Schneekönigin? Nach einer Stunde haben wir den kleinen Abzweig hinauf zum Steinhaufen mit Stempelkasten erreicht. Den Stempel holten wir bereits, die Steine zum Gipfel sind heute total vereist. Nichts für eine künstliche Hüfte! Ich lasse auf einem Baumstumpf einen meiner bunten Harzsteine zum Finden liegen. Gegenüber kann ich den Brocken durch die Baumspitzen sehen und auch den steilen Anstieg hoch zum Goethebahnhof mit den Stichwortfahnen. Da wäre ich heute auch gern gewesen, doch dieser Rundweg am Achtermann bietet ein ebenso herrliches wie zauberhaftes Erlebnis. Im weiten Bogen umgehen wir die Achtermannshöhe. Links und rechts verschneite Nadelbäume, die schon ziemlich groß sind. Das Totholz dazwischen ragt nur noch mit seinen kahlen langen Stacheln darüber hinaus. Es dominiert nicht mehr so oft und offensichtlich. Inzwischen geht es wieder bergab, es läuft sich angenehm und die Sonne ballert mir ins Gesicht. Wäre nicht dieser kalte Wind, man würde sich ohne Mütze ziemlich sicher den ersten Sonnenbrand holen. Wir treffen öfter auf Wanderer mit ohne Bretter. Einem Kind auf einem Schlitten schenke ich einen kleinen Harzstein, zwei etwas größeren mit Langlaufbrettern ebenso. Ich sehe in glücklich lächelnde Kinderaugen und bin selbst dabei beglückt. Ich empfinde Glück beim Wandern, erst recht im Schnee, und stelle immer wieder fest, dass man meistens auf Menschen trifft, die auch Glück ausstrahlen. Wanderer mit schlechter Laune traf ich im Harz noch nie. Nach sechs Kilometer Schneewanderung unter greller Höhensonne sowie bei glitzernd weißem Schnee sind wir zur Kaffeezeit zurück am Gasthaus Königskrug. Da ist heute Ruhetag, also geschlossen. Wir beschließen hinter Braunlage bei Kucki im Wald einen Halt einzulegen. Mir ist nach deftiger Erbsensuppe mit Bockwurst aus der Gulaschkanone. Schöner kann so ein Nachmittag im Harz und im Schnee kaum enden.